Mittwoch, 17. Februar 2016

Nerven-Nahrung par excellence: Cheesy Onion and Bread Gratin

Es war da mal ein Montag.
Der Wochentag, der uns noch fünf Tage vom Wochenende trennt.

Der Tag, an dem gerne bescheuerte und seltsame Dinge passieren.
Nicht eins.
Nicht zwei.
Nein, in Massen treten sie auf.
Ungehindert und mit voller Wucht.

Rotten sich die Deppen der Welt am Wochenende zusammen, schmieden Verschwörungstheorien und überschütten uns dann am Montag mit den vorgenannten bescheuerten und seltsamen Dingen?

Scheint so zu sein.

Und an besagtem Montag hatte ich einen Montag, der seinesgleichen sucht.
Wie ein Erdrutsch ist dieser Tag über mich gerollt, wie ich es schon lange nicht mehr erlebt habe!
Ich habe nichts gegen fordernde und stressige Tage, wenn aber eine schlechte und/oder seltsame Nachricht die andere jagt und man nur noch damit beschäftigt ist, an allen Ecken und Enden Brände zu löschen und Schadensbegrenzung zu betreiben, dann ist auch mal Schluss mit lustig.

Wenn ich es gekonnt hätte, hätte ich diesen Tag einfach mit meinen bloßen Händen gekillt.
Ich habe mich aber eines Besseren besonnen und meinen händischen Kräften lediglich in der Küche freien Lauf gelassen.

Und dabei sämtliche Warnungen der Gesundheitsbehörde mit einem Lächeln und dem imaginären Zuprosten mit meinem zweiten Glas Wein in den Wind geschossen.

Kohlenhydrate und Fett.
Das ist es.

Cheesy Onion and Bread Gratin 
(4 Portionen) 

3 Scheiben Brot, gewürfelt
2 Zwiebeln, geviertelt
2tbs Olivenöl (2EL)
2tbs Butter (2EL)
2tbs Mehl (2EL)
1½ cups Milch (~360ml)
½ cup Parmesan, gerieben (~60g)
2oz Bergkäse, gerieben (~60g)
Salz, Pfeffer, Muskat 

Zwiebeln in eine Auflaufform geben und mit 
Olivenöl beträufeln. Ca. 1h bei 200°C backen; 
nach der Hälfte der Zeit die Zwiebeln einmal umrühren. Aus dem Ofen
nehmen (und den Ofen anlassen) und das Brot unterrühren, so dass es vom Olivenöl bedeckt ist. Butter erhitzen und das Mehl einrühren, bis die Mischung anfängt anzudicken. Käsesorten einrühren und mit Muskat, Salz und Pfeffer würzen. Mischung über die Brot-Zwiebeln geben und im Ofen ca. 20min goldbraun backen.

Foto: M-iPhone

Yeah.

J 

Guten Appetit!

Dienstag, 2. Februar 2016

Outtakes: wenn’s mal schief läuft… Zwiebel-Ricottatarte mit Greyerzer und Speck

Seid ihr auch so begeisterte „Outtakes“-Gucker wie ich?

Ich bin ja bekennende DVD/BluRay/Netflix/amazon prime-Süchtige und das Zweitschönste, neben den Folgen an sich, sind für mich die Outtakes.

Selbst bei Thriller-Serien freue ich mich immer wie Bolle, wenn unter den Extras noch schiefgegangene Szenen, Versprecher, herunter fallende Mikrofone und ähnliche Sachen zu finden sind.

Was ich allerdings gar nicht leiden kann ist, wenn ich beim Kochen meine eigenen Outtakes produziere.

Ich bin ein Mini-Perfektionist und das kollidiert hier und da mit meinem unbeschreiblichen Talent, auch einfach mal alles falsch anzupacken, was ich in die Finger kriege.

Das Talent zeigt sich natürlich gerne auch beim Kochen – wobei mir aber meistens die Rettung meines Essens noch gelingt.

Wie zuletzt bei dieser Zwiebel-Ricottatarte mit Greyerzer und Speck.

An sich war das geschmackliche Ergebnis top, aber wie ich bis dorthin gekommen bin…
…erfahrt ihr unter dem Rezept:

Zwiebel-Ricottatarte mit Greyerzer und Speck

250g Blätterteig (rechteckig ausgerollt)
Eigelb zum bepinseln + 2 Eigelb
1EL Olivenöl + Öl zum anbraten
200g Frühstücksspeck, in Streifen geschnitten
500g Zwiebelringe rot + weiß
4-6 Frühlingszwiebeln, geschnitten
1EL Thymian frisch
250g Ricotta
100g Schmand
150g Gruyère, in Streifen
Salz & Pfeffer


Blätterteig auf Backpapier auf ein Backblech legen. Im Abstand von ca. 1cm vom Rand rundum einritzen. Den Rand mit Eigelb (evtl. mit Wasser vermischt) einpinseln und das Innere des Teiges mit einer Gabel einstechen.
Ricotta, Eigelbe und Olivenöl mit dem Schneebesen glattrühren, Schmand zufügen und dann würzen. Ricotta-Masse auf das Innere des Teiges streichen und mit dem Gruyère gleichmäßig belegen. Blech kalt stellen.
Speck (evtl. in Öl) auslassen. Dann die Zwiebeln und den Thymian mit Salz zugeben und in etwa 4-5min zusammenfallen lassen, bis das Wasser verdampft ist. Pfanne vom Herd nehmen und die Frühlingszwiebeln untermischen und abschmecken. Zwiebel-Speck-Masse auskühlen lassen.
Dann die Masse auf den Teig geben (Rand freilassen) und auf der untersten Schiene bei 220°C ca. 25-30min backen.

Fotos: M-iPhone


Zunächst ging alles ganz harmlos los. Ich habe alle Zutaten schön kleingeschnitten und bereit gestellt.
Da hätte mir eigentlich schon auffallen müssen, dass der Blätterteig für mein Backblech zu klein war.
Also der Teig ging nicht komplett bis zum Rand, was, wie sich später herausstellte, wirklich blödblödblöd war.

Dann habe ich den Rand hübsch eingeritzt und mit Eigelb bepinselt.

Rezept-Killer Nr. 1: verstreiche kein Eigelb auf Teig, wenn du mit dem Belag noch 
                             nicht fertig bist. Das trocknet nämlich, wenn man zu lange wartet.
                             Tja, logisch.
Rezept-Killer Nr. 2: beim Kaltstellen des Teigs nicht nur darauf achten, dass der Teig
                             an sich in den Kühlschrank passt, sondern natürlich auch das 
                              Blech auf dem er bereits liegt.

Hört auf zu lachen; ich kann es bis hierhin hören.
Ja, ich musste mein Teig-Blech dann im Flur kaltstellen.

Erst nach diesen beiden Missglücken - ja, richtig gelesen, jetzt kommt:

Rezept-Killer Nr. 3: erst dann habe ich begonnen, die Ricotta-Masse zuzubereiten.

Was zu weiterer Warte- und Trockenzeit meines zu kleinen Teigs auf dem nicht in den Kühlschrank passenden Blech führte.
Und blöderweise war die Masse dann auch noch irgendwie viel zu flüssig.

Also noch mal zusammengefasst: Blech zu groß, Kühlschrank zu klein, Teig zu klein, Eigelb zu festgetrocknet, Masse zu flüssig.

Egal, weiter im Text.

Also die flüssige Masse auf den zu kleinen Teig gegeben.
Wäre der Teig groß genug gewesen, hätte ich ihn am Rand (entsprechend dem Rand des Blechs) ein wenig „hochklappen“ können.
Konnte ich aber nicht.
Aber immerhin hat das eingetrocknete Eigelb ein klein wenig verhindern können, dass meine Ricottamasse völligst ungeniert vom Teig laufen konnte.
Glück im Unglück, oder?
Dann das Blech im Kühlschrank, äh, Flur kalt stellen.

Immerhin hatte ich die Zwiebel-Speck-Masse schon vorher gemacht, so dass sie während der Teig-Kühl-Zeit ebenfalls auskühlen konnte.
Denn sonst hätte ich aus den ganzen Einzelteilen wahrscheinlich nur noch eine Suppe kochen können.

Nun ja, irgendwie habe ich also die Zwiebel-Speck-Masse auf den Teig mit flüssiger Ricotta-Masse und ausgetrockneten Rand gebracht und mit viel Gleichgewichtssinn und Balance-Fähigkeit das Blech bis zum Ofen bugsiert.

Ab dann lief alles nach Plan; nach dreißig Minuten hatte ich eine echt leckere Tarte auf meinem Teller!

Und ehrlich gesagt musste ich dann doch ganz schön über mich selbst lachen und den Mini-Perfektionisten einen guten Mann sein lassen.

Der hat sich ja schließlich auch mal eine Pause verdient.

J

Guten Appetit!