Seid ihr
auch so begeisterte „Outtakes“-Gucker wie ich?
Ich bin
ja bekennende DVD/BluRay/Netflix/amazon prime-Süchtige und das Zweitschönste, neben den Folgen an
sich, sind für mich die Outtakes.
Selbst
bei Thriller-Serien freue ich mich immer wie Bolle, wenn unter den Extras noch
schiefgegangene Szenen, Versprecher, herunter fallende Mikrofone und ähnliche
Sachen zu finden sind.
Was ich
allerdings gar nicht leiden kann ist, wenn ich beim Kochen meine eigenen
Outtakes produziere.
Ich bin ein
Mini-Perfektionist und das kollidiert hier und da mit meinem unbeschreiblichen
Talent, auch einfach mal alles falsch anzupacken, was ich in die Finger kriege.
Das Talent
zeigt sich natürlich gerne auch beim Kochen – wobei mir aber meistens die
Rettung meines Essens noch gelingt.
Wie
zuletzt bei dieser Zwiebel-Ricottatarte mit Greyerzer und Speck.
An sich war das geschmackliche Ergebnis top, aber
wie ich bis dorthin gekommen bin…
…erfahrt ihr unter dem Rezept:
250g
Blätterteig (rechteckig ausgerollt)
Eigelb
zum bepinseln + 2 Eigelb
1EL
Olivenöl + Öl zum anbraten
200g
Frühstücksspeck, in Streifen geschnitten
500g
Zwiebelringe rot + weiß
4-6
Frühlingszwiebeln, geschnitten
1EL
Thymian frisch
250g
Ricotta
100g
Schmand
150g
Gruyère, in Streifen
Salz
& Pfeffer
Blätterteig
auf Backpapier auf ein Backblech legen. Im Abstand von ca. 1cm vom Rand rundum
einritzen. Den Rand mit Eigelb (evtl. mit Wasser vermischt) einpinseln und das
Innere des Teiges mit einer Gabel einstechen.
Ricotta,
Eigelbe und Olivenöl mit dem Schneebesen glattrühren, Schmand zufügen und dann
würzen. Ricotta-Masse auf das Innere des Teiges streichen und mit dem Gruyère
gleichmäßig belegen. Blech kalt stellen.
Speck
(evtl. in Öl) auslassen. Dann die Zwiebeln und den Thymian mit Salz zugeben und
in etwa 4-5min zusammenfallen lassen, bis das Wasser verdampft ist. Pfanne vom
Herd nehmen und die Frühlingszwiebeln untermischen und abschmecken.
Zwiebel-Speck-Masse auskühlen lassen.
Dann die
Masse auf den Teig geben (Rand freilassen) und auf der untersten Schiene bei
220°C ca. 25-30min backen.
Fotos: M-iPhone
Zunächst
ging alles ganz harmlos los. Ich habe alle Zutaten schön kleingeschnitten und
bereit gestellt.
Da hätte
mir eigentlich schon auffallen müssen, dass der Blätterteig für mein Backblech
zu klein war.
Also der
Teig ging nicht komplett bis zum Rand, was, wie sich später herausstellte,
wirklich blödblödblöd war.
Dann habe
ich den Rand hübsch eingeritzt und mit Eigelb bepinselt.
Rezept-Killer
Nr. 1: verstreiche kein Eigelb auf Teig, wenn du mit dem Belag noch
nicht fertig bist. Das trocknet nämlich, wenn man zu lange wartet.
nicht fertig bist. Das trocknet nämlich, wenn man zu lange wartet.
Tja, logisch.
Rezept-Killer
Nr. 2: beim Kaltstellen des Teigs nicht nur darauf achten, dass der Teig
an sich in den Kühlschrank passt, sondern
natürlich auch das
Blech auf dem er bereits liegt.
Blech auf dem er bereits liegt.
Hört auf
zu lachen; ich kann es bis hierhin hören.
Ja, ich
musste mein Teig-Blech dann im Flur kaltstellen.
Erst nach
diesen beiden Missglücken - ja, richtig gelesen, jetzt kommt:
Rezept-Killer Nr. 3: erst dann habe
ich begonnen, die Ricotta-Masse zuzubereiten.
Was zu
weiterer Warte- und Trockenzeit meines zu kleinen Teigs auf dem nicht in den
Kühlschrank passenden Blech führte.
Und
blöderweise war die Masse dann auch noch irgendwie viel zu flüssig.
Also noch
mal zusammengefasst: Blech zu groß, Kühlschrank zu klein, Teig zu klein, Eigelb
zu festgetrocknet, Masse zu flüssig.
Egal,
weiter im Text.
Also die
flüssige Masse auf den zu kleinen Teig gegeben.
Wäre der
Teig groß genug gewesen, hätte ich ihn am Rand (entsprechend dem Rand des
Blechs) ein wenig „hochklappen“ können.
Konnte
ich aber nicht.
Aber
immerhin hat das eingetrocknete Eigelb ein klein wenig verhindern können, dass
meine Ricottamasse völligst ungeniert vom Teig laufen konnte.
Glück im
Unglück, oder?
Dann das
Blech im Kühlschrank, äh, Flur kalt stellen.
Immerhin
hatte ich die Zwiebel-Speck-Masse schon vorher gemacht, so dass sie während der
Teig-Kühl-Zeit ebenfalls auskühlen konnte.
Denn
sonst hätte ich aus den ganzen Einzelteilen wahrscheinlich nur noch eine Suppe
kochen können.
Nun ja,
irgendwie habe ich also die Zwiebel-Speck-Masse auf den Teig mit flüssiger
Ricotta-Masse und ausgetrockneten Rand gebracht und mit viel Gleichgewichtssinn
und Balance-Fähigkeit das Blech bis zum Ofen bugsiert.
Ab dann
lief alles nach Plan; nach dreißig Minuten hatte ich eine echt leckere Tarte
auf meinem Teller!
Und
ehrlich gesagt musste ich dann doch ganz schön über mich selbst lachen und den
Mini-Perfektionisten einen guten Mann sein lassen.
Der hat
sich ja schließlich auch mal eine Pause verdient.
J
Guten
Appetit!
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